28.12.11

13.12.11

Mein Nebenjob als Dealer

"Ein Buch, das man zu Weihnachten auch an Menschen verschenken sollte, die üblicherweise keine Lyrik lesen, denn es eignet sich als Einstiegsdroge." (Rezension zu "Nähekurs" von Gerrit Wustmann auf cineastentreff.de)

Ja, so würde ich das gern sehen. Gedichte für Menschen, die Ben Folds mögen. Und Woody Allen. Und Gisbert Zu Knyphausen. Ganz normale Menschen eben. Lyrik ist nicht böse.

Bestellen kann man "Nähekurs" HIER.

10.12.11

06.12.11

Wer über ihn Herzog, wurde König, nicht Doktor

Verschiedenes.

Mein Guttenberg-Gedicht, das ich in der Nacht vor seinem Rücktritt im März bei der ZEIT einreichte, wurde nun in der aktuellen Ausgabe (ZEIT Nr. 49/11) auf Seite 7 veröffentlicht.

Ich lese gerade "Eroberung des Nutzlosen", ein Buch mit Aufzeichnungen, die Werner Herzog vor und während der Dreharbeiten zu "Fitzcarraldo" gemacht hat. Ich bin sehr beeindruckt, von der gänzlich anderen Lebenswelt, von der Besessenheit Herzogs und von ihm selbst überhaupt. Das wäre ein Mensch, den ich echt gern mal treffen würde. Beim Lesen des Buches hab ich immer seine Stimme im Kopf (die der kennt, der mal einen seiner Dokumentarfilme gesehen hat).

Ich habe auch die Stimme des Regens im Kopf. In Hamburg spricht der gerade ohne Unterlass auf die nassen Schneeflocken ein, dass es noch zu warm ist.

Ansonsten: Wenn es dunkel wird:

22.11.11

"Unter den Kronen dieser Bäume sind Sommer und Winter zugleich"

Seit mehreren Wochen schon erfreue ich mich am „Märzwald“, diesem schönen Gewächs aus Poesie und Musik (und jetzt bitte nicht an „Lyrik und Jazz“ denken, das hier ist was anderes. Aber weiter im Text...). Ulrike Almut Sandig und Marlen Pelny haben mit “Märzwald“ etwas sehr Spezielles geschaffen. Klanggedichte, die nach kurzer Zeit zu Ohrwürmern werden. Das ganze Album ist auf eine angenehme Art altmodisch und gleichzeitig frisch und lebendig. Die Vortragsweise von Ulrike hat was von einem baldigen Lächeln. Obwohl es keine Alltagsstimme ist, mit der sie da spricht, ist da dennoch nichts Verstelltes, das kommt direkt an und alles ist so gemeint, wie es scheint. Das Gesagte wird durch Marlens feine musikalische Untermalung nach oben gehievt und bleibt da erst einmal auch.

Letzten Samstag hab ich die beiden dann live gesehen auf dem „Anderseits.Literaturfestival“ (das ich insgesamt seltsam fand, versteckt in einem von Dunkelheit umgebenen Haus, in das nur Eingeweihte fanden und dann dementsprechend eingeweiht an ihren eigenen Verlagsständen herumstanden). Aber weiter im Text... der Auftritt von Sandig/Pelny war toll, weil der Vortrag visualisierte, was ich oben schon beschrieben habe. Das war alles sehr sympathisch, zeitweise anrührend und insgesamt sehr uncool. Dennoch hatten die beiden Künstlerinnen auch einen gewissen Starappeal. So ist das, subjektiv betrachtet. Darum jetzt ein objektiver Ratschlag: Kauft die CD. Weihnachten kommt, unwiderruflich. Schenkt „Märzwald“ Menschen, die überhaupt nicht damit rechnen.

19.11.11

Im Chavis

Die Lesung war aufregend. Es ging um Liebesgedichte. Und zwar sehr unmittelbar. Weil die Liebe auch direkt anwesend war und auch was zu sagen hatte. Dazu noch 40 Menschen mit Ohren. Ich hoffe, mein Herz war nicht zu laut. Danke.

26.10.11

Auf Kurs, immer näher


Das Buch ist in der Druckerei und liegt dort als Dateileiche, die am dritten Tage auferstehen wird. Auf jeden Fall bis zum 16. November; dann nämlich stellen wir "Nähekurs" bei einer Lesung im Chavis Kulturcafé auf St. Pauli vor.
Schon jetzt kann man das Buch beim Verlag zum Subskriptionspreis von 8,50 Euro vorbestellen.

24.10.11

Claire an Yvan, Yvan an Claire

In ungefähr drei Wochen erscheint mein neuer Gedichtband, naja genauer gesagt: unser neuer Gedichtband.
„Nähekurs“ von Judith Sombray und mir.
24 Gedichte aneinander
gelehnt und schimmernd.

Das ist aufregend für mich, ganz allgemein (neues Buch) und auch im Besonderen. Ein gemeinsames Buch eines Dichterpaares, das gabs schon länger nicht mehr, oder?

„Nähekurs“ erscheint im Fixpoetry.Verlag, hat 49 Seiten und ist für 10 Euro zu haben und zu behalten.

25.09.11

MANN BEISST HUHN


Ich bin seit diesem Monat Mitglied im "writers' room" Hamburg. Ich habe mir also einen Arbeitsplatz gemietet und hoffe, dass ich künftig mehr schreibe. Romane und Roman-Trilogien. Und Romanreihen, die aus mehreren Roman-Trilogien bestehen.
Aber demnächst erscheint erst einmal noch ein schmales Lyrikbändchen. Ich hatte eine Co-Autorin. Und hab sie immer noch. Bald mehr dazu.

23.09.11

Westerwelle sollte nützlich sein wie ein Lesebändchen

Vor drei Wochen beim Abendessen von DichterInnen und ZEIT-JournalistInnen wurde ein bisschen resümiert, wie denn das Projekt "Politik & Lyrik" für die einzelnen und insgesamt bisher gelaufen ist. Jan Roß, seines Zeichens Politik-Redakteur, sagte, dass er sich manchmal schlechtere Gedichte gewünscht hätte. Ich denke, er meinte damit Gedichte, die nicht so stil- und formbewusst sind, Gedichte, die vielleicht nicht ganz so unangreifbar stehen bleiben. Darum habe ich das Gedicht "Westerwelle sollte sich einen Vollbart wachsen lassen", das in der aktuellen Ausgabe der ZEIT (39/2011) auf Seite 7 steht, Jan Roß gewidmet.

19.09.11

Geschlechtsverkehr in der Literatur #3

"Als der Bus eine dunkle Landstraße entlangfuhr, drang ich in Frau Kiefer ein und war augenblicklich hingerissen von der Entdeckung, dass der Innenkörper von Frau Kiefer noch erheblich weicher und samtener war als ihr Außenkörper. Die Überraschung wirkte so stark, daß mir ein paar Tränen hochschossen. Endlich war es mir egal, ob Frau Kiefer schlief oder nicht. Ich stieß in diese uferlose Weichheit und blickte von oben auf den schräg hinter uns liegenden Hannemann. Er schlief fest, das Blut an seinem Kopfverband war eingetrocknet."
(Wilhelm Genazino, Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman)

02.09.11

Verpufftes Gedicht

Ein Gedicht, das ich geschrieben habe, nachdem kürzlich in Schleswig-Holstein Christian von Boetticher seinen Rücktritt als CDU-Landesvorsitzender und -Spitzenkandidat erklärte. Es war bekannt geworden, dass er im Vorjahr eine Beziehung zu einer 16jährigen unterhielt. In der ZEIT wurde das Gedicht nicht abgedruckt, darum verbrate ich es hier.


Austauschbar

Es war schlichtweg L.
wir nannten uns Helmut und Hannelore, als wir
in Düsseldorf im Hotel eincheckten, vor den Verwandten
nannten wir uns ernst und rosa
war die Zeit, so auch das Fleisch
und in Luxemburg waren wir beide noch nie
es gab also echte Gemeinsamkeiten, nur zu wenige pünktliche
Atemzüge, ich beendete die Beziehung so schnell
wie eine SPD-Mitgliedschaft, und die Moral von der Geschicht:
Sozialdemokraten und Minderjährige wählt man nicht
wegen verständlicher Vorbehalte der Menschen da draußen
kann einer, der sich der Verantwortung stellt
nicht Ministerpräsident werden, bei G.
war es die Doktorarbeit, bei mir sind es Doktorspiele
die Patienten gehen uns nun langsam aus
dem Weg und lieber zur Wahl
der passenden Schuhe für diesen Anlass über
doch betone ich noch einmal: es war schlichtweg L.
ich wünsche Ihnen noch ein schönes L.
und ziehe mich jetzt nach L. zurück

16.08.11

05.08.11

Gesichtsbücher und die Fratzen darin

Mein "Profi-Teufelskerle" ist auf Seite 6 der aktuellen ZEIT zu lesen. DIE ZEIT hat eine Reichweite von 1,5 Millionen Lesern (laut Media-Analyse), das bedeutet wohl, dass mein Gedicht am vergangenen Tag das meistgelesenste Gedicht in Deutschland war. Spart Euch Eure Kommentare, davon bin ich eh nicht abzubringen. Fuck Amy, ich bin ein verdammter Dichter!

Okay, einen Haken hat die Sache: Im Feuilleton ist ein Gedicht von Judith Zander abgedruckt, ein sehr schönes Gedicht. Wird jetzt generell der Politikteil von mehr Menschen gelesen oder das Feuilleton? Darüber hinaus stellt sich die Frage: Liest nicht ein größerer Anteil der Feuilletonleser ein im Feuilleton abgedrucktes Gedicht, weil es dort eher erwartet und willkommen geheißen wird, während ein Gedicht im Politikteil von den politisch interessierten Lesern eher als Humbug und unnütz ignoriert wird. Naja, Judith Zander und ich waren am abgelaufenen Tag wohl die meistgelesensten Dichter Deutschlands. Ach Judith, ich bin doch auch nur ein Dichter.


28.07.11

Profi-Teufelskerle

laufen 100 Meter Amok unter 3 Minuten, einmal um die ganze Welt
ein Staffellauf durch alle Gesichtsbücher, oh Gott, wir sind fassungslos
ihr auch? Nur Amy Winehouse als Stolperstein
Fuck Amy, es sind 76 unschuldige Menschen gestorben, oh

meine Güte, deine Güte, was für ein Arschloch, Hans-Peter Uhl
(CSU) sagt: In Wahrheit wurde diese Tat im Internet geboren

Da nehmen wir doch gleich Erziehungsurlaub, bilden uns fort und weiter
im Text: Wir sind die deutsche Synchronstimme des norwegischen Volkes
immerhin sind wir nicht verfassungslos und wachsen sorglos auf

dem Boden der Tatsachen fest
gehen in die Kneipe, denn draußen findet das wahre Leben statt
Tod statt, das gilt auch für hier drinnen, ein Bier, wir nicken und schütteln Köpfe
und Hände, wissen mehr als andere: In was für Zeiten wir nur leben

aber nicht lieben, Herzschmerz ist eine App, die man als Wecker benutzt
in den finsteren Nächten, in denen Haustiere sterben
wacht man als Achtjähriger auf und Satan liegt unter dem Bett

schnurrt wie eine Erinnerung, so wird der Kopf zum Fall von ganz oben
wartet auf Knien und auf Gedeih und Verderb und auf den nächsten Knall

22.06.11

08.06.11

Nichts außer Fasanengeschrei

Der Blick aus dem Zimmerfenster morgens. Die Fliegen zogen schließlich Leine. Blieben die Fasane.
"Der Fasanenhahn verfügt über ein breites Lautrepertoire, das zu einem großen Teil aus unmelodisch rauen, krähenden oder metallisch lauten Rufen besteht. Häufigster Ruf ist der Revierruf, der zur Fortpflanzungszeit, vereinzelt aber auch im Herbst zu hören ist – ein zweisilbiges, lautes und unmelodisches göö-gock oder kotock" (Wikipedia).
Sonst alles weit weg.


Spiekeroog 2011

10.05.11

Das Ende der Luftschlange

Mein zweites "politisches" Gedicht für DIE ZEIT ist nun auch online.
Ansonsten: Böser Pickel auf der Nase, Heinz Rudolf Kunze-Lieder, um die Gedanken an eine Ex-Freundin zu verschachteln, hab soviel gegessen, dass ich jetzt Nichtessen plane mit einem Taschenrechner.

05.05.11

Schnellschüsse

Montag: Mir kamen die Bilder von jubelnden Amerikanern, die Bin Ladens Exekution zelebrierten, seltsam vor. Mehr sag ich ja gar nicht.
"Today's achievement is a testament to the greatness of our country and the determination of the American people" (Barack Obama). Er sagte noch mehr.
Was sagt der Tag danach: Die Bilder sprechen nicht alle für sich, die vom toten Bin Laden werden nicht gezeigt (nur ein gefälschtes Foto ist kurz im Umlauf). Darum habe ich selber ein paar Bilder gemacht. Die sind heute als Gedicht mit dem Titel "Teilnehmerzahl nicht bekannt" im Politikteil der ZEIT erschienen. Generell schreibe ich ja nicht sehr schnell, ein Gedicht wird im Normalfall später fertig als ein selbstgehäkelter Topflappen. Sehr mag ich ja gar nicht.

29.04.11

03.04.11

Links

"Stromausfall im Bundestag" kann man hier lesen.
Und wer die Augen vor dem Grauen verschließen will, kann hier die Vertonung eines Gedichtes hören, die ich mal für die Website der Literaturzeitschrift "randnummer" gemacht habe.

31.03.11

Nachts sind alle Roten und Grünen grau

Heute im Politikteil der ZEIT: mein Gedicht "Stromausfall im Bundestag".
Ich bin erfreut und aufgeregt. Da sind plötzlich so viele potentielle Leser, während ich mit dem Fahrrad in die Arbeit fahre. Während ich an einer roten Ampel stehe. Während ich an einen kommenden Urlaub denke. Während ich mit einer Rentnerin Vogelfutter kaufe. Während ich in einer Behörde sitze, um mit jemandem Sozialhilfeleistungen zu beantragen. Während ich im Toilettenspiegel mein gerötetes Gesicht ansehe. Während ich Gemüse kaufe. Und so weiter.
Das Gedicht ist ein Merkel-Gedicht und sie ist immer noch Bundeskanzlerin, während ich das Gemüse esse.

12.03.11

Ergänzung

Ein Album aus 2010, das ich auch sehr mag: "Holon : Hiberno" von The Hirsch Effekt. Auf zwei Songs wurden Textfragmente von mir verwendet. Darüber freue ich mich immer noch sehr und denke mit glühendem Herzen an das Konzert vor einem Jahr zurück und an die schönen einleitenden Worte von Nils vor "Epistel/Calmo". Der andere Song mit worten Worten von mir ist folgender:


11.03.11

Einiges im Blocksatz zusammengefasst

Die durchgehende Kleinschreibung führte nicht mehr weiter. Darum schreib ich jetzt ein Wort wie Wort nicht mehr wort, sondern Wort. Auch in Gedichten, die Wörter. Und ich esse keine Tiere mehr seit Jahresbeginn. Das war kein guter Vorsatz, das war eine Notwendigkeit. Letzten Anstoß gab das Buch von Karen Duve, das ich nur wärmstens empfehlen kann. Es ist spannend zu lesen und lässt einen nicht kalt. Im Nachhinein ist es mir fast ein bisschen unangenehm, dass ich nicht früher und selbständig über meine Essgewohnheiten nachgedacht habe (ich hab schon mal ca. ein Jahr lang kein Fleisch gegessen, aber die Gründe waren eher oberflächlich). Nach einer Woche Vegetarierdasein entschied ich mich dann, fortan vegan zu leben. Und was soll ich sagen? Käse ist manchmal wie Sex, sehr verlockend. Aber man kann glücklicherweise auch Sex haben, ohne dass Tiere leiden müssen. Es geht hervorragend und das Essen danach ist köstlich. Ich kann es nur lobpreisen, das vegane Leben. Vegetarismus hingegen würde ich fast verlangen wollen (wenn ich vor sechs Wochen etwas darüber geschrieben hätte, dann wäre das wesentlich missionarischer geworden, so verlange ich das einfach nur nüchtern und sachlich von euch denkenden Menschen). Was anderes: Das beste Album des letzten Jahres war für mich "Hurra! Hurra! So nicht." von Gisbert zu Knyphausen ("Die Welt ist gräßlich und wunderschön", "Gegen Fernweh hilft nur das Heimweh, das rufe ich und renne los" etc.). Wollte ich mal loswerden, ohne gleich eine ganze Liste mit Alben hinzuschreiben, dieses eine reicht. Ansonsten Mendelssohn. Und Beethoven, meine Güte. Und zwar unter dem Dirigat von Otto Klemperer. 1990, Heavy Metal war meine Frisur und meine Musik, kam mein Neffe auf die Welt, mein Vater kam aus dem Krankenhaus und brachte mir die erste Ausgabe von "Große Komponisten und ihre Werke" mit, das war eine Heftreihe samt CD mit Meilensteinen der klassischen Musik. Die genannte Ausgabe widmete sich der Fünften Sinfonie von Ludwig van Beethoven, gespielt von den Wiener Symphonikern unter Otto Klemperer. Ich verliebte mich. In den letzten Jahren hörte ich überwiegend Bach und Dvořák, mein Neffe wurde erwachsen und trinkt jetzt gerne Bier. Dann war ich vor ein paar Wochen in der Laeiszhalle und u.a. wurde da Beethovens drittes Klavierkonzert gegeben, das mich sehr packte und ich kaufte mir mehrere Versionen der Klavierkonzerte und schließlich auch einige Gesamtausgaben der Sinfonien. Schlussendlich suchte mich der alte Klemperersound heim und ich fühlte mich zuhause (nur die Haare wachsen nicht mehr so). Das ist ja eine Wissenschaft für sich, welche Dirigenten für bestimmte Stücke die besten sind, ich lese das sehr gern in Klassikforen wie diesem, auch wenn das alles nicht wirklich in Allgemeingültigkeit übersetzt werden kann. Ich übersetze meine Person jetzt in einen schönen von Freitag-auf-Samstag-Schlaf und komponiere darin eine Melodie für den Weltfrieden.

01.03.11

Zu gut, den Berg nicht zu bezwingen

"Mit ihm kann man Pferde stehlen. Seine Pferde."
(Matthias Geis und Bernd Ulrich, DIE ZEIT, 24.02.2011)


Sie wissen doch, die Zeit heilt alle Kunden
die unzufrieden sind mit Wunderheilern, stapeln Sie

sämtliche Lorbeerkränze auf Ihr Kopfzerbrechen
so hoch wie alle Luftsprünge aller Lottogewinner aller Zeiten zusammen

nehmen Sie deren Schmerztabletten ein
und wenn Sie wieder landen, ziehen Sie das Clark Kent-Kostüm aus

lassen Sie CDs mit Ihrem Zähneknirschen brennen
wie einen Scheiterhaufen und kinnladen Sie sich den Mund herunter

bis zum Adelsgeschlecht, um sich fortzupflanzen
im festen Glauben an die eigene Stärke, um Himmels willen

nehmen Sie nicht ernst, was andere sagen, die zitieren doch nur
andere und somit sich selbst

Pferdedieb ist kein akademischer Grad, ein Sündenbock aber
raubt Ihnen den gerechten Schlaf, stahl

sich unverrichteter Dinge davon
ein paar Stunden und den einen großen Traum: Ich

werde sein, was noch keiner gewesen ist, nicht Doktor
und auch nicht Patient

ich werde regieren: werde mich in Zukunft beherrschen können

27.01.11

hängt euch gedichte an die wand

ich mag ja korrespondenzen. manchmal zumindest. in bestimmten fällen. ein altes gedicht von mir (aus "biete bluterguss & suche das weite") erschien anfang januar als poetryletter no. 165 auf fixpoetry. die illustration von petrus akkordeon erweitert mein gedicht bilderbuchmäßig. und wer es noch breiter mag, der kann sich über fixpoetry.com drucke der dort erschienenen poetrylettereien kaufen und an die wand nageln.

 
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