01.03.11

Zu gut, den Berg nicht zu bezwingen

"Mit ihm kann man Pferde stehlen. Seine Pferde."
(Matthias Geis und Bernd Ulrich, DIE ZEIT, 24.02.2011)


Sie wissen doch, die Zeit heilt alle Kunden
die unzufrieden sind mit Wunderheilern, stapeln Sie

sämtliche Lorbeerkränze auf Ihr Kopfzerbrechen
so hoch wie alle Luftsprünge aller Lottogewinner aller Zeiten zusammen

nehmen Sie deren Schmerztabletten ein
und wenn Sie wieder landen, ziehen Sie das Clark Kent-Kostüm aus

lassen Sie CDs mit Ihrem Zähneknirschen brennen
wie einen Scheiterhaufen und kinnladen Sie sich den Mund herunter

bis zum Adelsgeschlecht, um sich fortzupflanzen
im festen Glauben an die eigene Stärke, um Himmels willen

nehmen Sie nicht ernst, was andere sagen, die zitieren doch nur
andere und somit sich selbst

Pferdedieb ist kein akademischer Grad, ein Sündenbock aber
raubt Ihnen den gerechten Schlaf, stahl

sich unverrichteter Dinge davon
ein paar Stunden und den einen großen Traum: Ich

werde sein, was noch keiner gewesen ist, nicht Doktor
und auch nicht Patient

ich werde regieren: werde mich in Zukunft beherrschen können

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ganz früh am Morgen auf Ihre Seite, in Ihr Gedicht gepurzelt. Aus Neugier. Durch Ihr Gedicht gepurzelt, hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Danke für das Öffnen verstaubter Wortschubladen, von deren Existens ich gar nichts wusste!

 
Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de