"Mit ihm kann man Pferde stehlen. Seine Pferde."
(Matthias Geis und Bernd Ulrich, DIE ZEIT, 24.02.2011)
Sie wissen doch, die Zeit heilt alle Kunden
die unzufrieden sind mit Wunderheilern, stapeln Sie
sämtliche Lorbeerkränze auf Ihr Kopfzerbrechen
so hoch wie alle Luftsprünge aller Lottogewinner aller Zeiten zusammen
nehmen Sie deren Schmerztabletten ein
und wenn Sie wieder landen, ziehen Sie das Clark Kent-Kostüm aus
lassen Sie CDs mit Ihrem Zähneknirschen brennen
wie einen Scheiterhaufen und kinnladen Sie sich den Mund herunter
bis zum Adelsgeschlecht, um sich fortzupflanzen
im festen Glauben an die eigene Stärke, um Himmels willen
nehmen Sie nicht ernst, was andere sagen, die zitieren doch nur
andere und somit sich selbst
Pferdedieb ist kein akademischer Grad, ein Sündenbock aber
raubt Ihnen den gerechten Schlaf, stahl
sich unverrichteter Dinge davon
ein paar Stunden und den einen großen Traum: Ich
werde sein, was noch keiner gewesen ist, nicht Doktor
und auch nicht Patient
ich werde regieren: werde mich in Zukunft beherrschen können
1 Kommentar:
Ganz früh am Morgen auf Ihre Seite, in Ihr Gedicht gepurzelt. Aus Neugier. Durch Ihr Gedicht gepurzelt, hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Danke für das Öffnen verstaubter Wortschubladen, von deren Existens ich gar nichts wusste!
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