12.04.12

2. Auflage, danke, Grass, blablabla

Seit März liegt "Nähekurs" in der 2. Auflage vor, was nichts anderes bedeutet, als dass sich der Band in den ersten Monaten sehr gut verkauft hat. Darüber freue ich mich, danke! Ich mag Gedichtbücherkäufer, die nicht das Buch kaufen, sondern die Gedichte.

Ansonsten fand ich sehr aufschlussreich, wer sich in den letzten Tagen wie über Günter Grass geäußert hat. Ich mag Grass ja nicht, halte ihn für einen Fatzke. Das Gedicht ist kein gutes. Aber ich fand erstaunlich, was da alles hineingelesen wurde. Vielleicht ist Grass vieles von dem, was man ihm vorwirft, das vermag ich nicht zu beurteilen, aber eins weiß ich: das Gedicht selber gibt das nicht her. Wie man darauf kommt, dass hier ein "SS-Mann" geschrieben habe, bleibt mir schleierhaft. Meine Vermutung: man nimmt das Gedicht zum Anlass, ihm vorzuwerfen, was man ihm ohnehin vorwerfen will. Am verrücktesten fand ich ein Statement eines anderen Fatzkes, Henryk M. Broder nämlich. Er erzählte in einem Interview mit N24, dass Grass zuletzt 1971 in Israel gewesen sei und dort mit Tomaten beworfen worden ist. Das sei dort nicht ganz unüblich ("Das ist halt Orient und da macht man sowas"). Broder kommt dann zu dem Schluss (ich zitiere wörtlich): "Das, was er jetzt zusammen fabuliert, ist die Rache für '71. Sie haben ihn damals, die Israelis haben ihn damals mit Tomaten beworfen und jetzt sollen iranische Raketen auf Israel fliegen. Das ist so das quid pro quo, das ihm so vorschwebt".
Sagen Sie mal, geht's noch?

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