19.10.08

kreisch ist mein getöse

bin vor ein paar tagen mit dem ice gefahren. es gibt da ja dieses bahnmagazin, "mobil" heißt es, mäßig interessant im allgemeinen, reicht normalerweise für zehn minuten unterhaltung. in der aktuellen ausgabe wird heinz strunk interviewt. er spricht da über sein neues buch, "die zunge europas", und sagt dabei folgendes über das schreiben (nur sinngemäß zitiert): die kunst ist es, über etwas ekliges zu schreiben, ohne dass es eklig wird.
das hat mich doch ziemlich überrascht und ich denke jetzt seit tagen immer wieder darüber nach. wer ist schon heinz strunk, könnte man sagen. die grundsatzfrage aber ist wirklich interessant, wenns ums schreiben geht: barker oder carver? tropfend vs. staubtrocken. beides kann ja durchaus emotionen transportieren. aber wenn der schreibstil sachlich bleibt und der leser auch, dann hat der strunk eine million bücher verkauft. aber ist es nicht einfach, beispielsweise über sex zu schreiben, ohne dass es sexy ist. einfach, über eile zu schreiben, ohne dass der leser atemlos wird. einfach, über liebe zu schreiben, ohne dass es den leser berührt. das können doch all die schlechten autoren eh schon. das ist doch die kunst: es zu schaffen, dass das sujet zum tragen kommt. beim lesen.

Keine Kommentare:

 
Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de